Heizen mit Strom: Arten, Kosten, Vor- und Nachteile 2024

Stromheizungen sind Heizsysteme, die elektrische Energie in fühlbare Wärme umwandeln und an den zu beheizenden Raum abgeben. Um den notwendigen Strom zu beziehen, muss die elektrische Heizung lediglich an eine Steckdose angeschlossen werden, eine komplizierte Installation ist nicht notwendig.

Elektroheizung: Heizen mit Strom

Bildquelle: © maryviolet – stock.adobe.com

Elektroheizung: Heizen mit Strom

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Erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Arten von Elektroheizungen es gibt, welche ihre Vor- und Nachteile sind, wann sie sich besonders lohnen und wie Sie beim Heizen mit Strom sparen können.

Ist das Heizen mit Strom effizient?

Die Energieeffizienz von elektrischen Heizungen ist prinzipiell sehr hoch. Aus physikalischer Sicht werden – abgesehen von einem kleinen Anteil für die Wärmeausdehnung – fast 100 % der elektrischen Energie in Wärme umgewandelt. Damit ist der Wirkungsgrad größer als bei vielen anderen Heizungsarten.

Die Infrarotheizung zählt hier zu den effizientesten Elektroheizungen überhaupt. Sie kann die zugeführte Energie zu 100 % in Heizwärme umwandeln. Von der Steckdose bis zur Raumerwärmung gibt es beim Heizen mit Infrarot also so gut wie keine Energieverluste.

In der Stromproduktion kann das, je nach Art der Energiegewinnung, etwas anders aussehen. Umwelttechnisch ideal ist immer eine Kombination aus Photovoltaikanlage und Infrarotheizung – hier kann der Eigenverbrauch gesteigert und der selbsterzeugte Strom optimal genutzt werden.

Die Vor- und Nachteile von Elektroheizungen

Bevor wir uns die einzelnen Heizungssysteme genauer ansehen, möchten wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile der Heizung mit Strom geben.

Vorteile

  • niedrige Anschaffungskosten

  • einfache Installation
  • keine Wartungskosten
  • schnelles Aufheizen
  • gesundes Raumklima
  • angenehme Wärmeverteilung

  • keine Brennstoffbevorratung nötig

Nachteile

  • u. U. höhere Betriebskosten

  • z. T. nicht als Alleinheizung geeignet

  • Stromquelle entscheidend für Umweltfreundlichkeit

Die einzelnen elektrischen Heizungen haben aber natürlich auch individuelle Plus- und Minuspunkte.

Mit Strom heizen: Diese Heizungsarten gibt es

Viele Haushalte sind heutzutage auf der Suche nach einer Alternative zu Gasheizung & Co. Besonders wichtig ist vielen, dass die Heizung umweltfreundlich ist. Durch das Heizen mit Strom ist das möglich – sofern Sie mit Ökostrom, sprich Strom aus erneuerbaren Energiequellen, heizen. Das Heizen mit einer elektrischen Heizung kann also wesentlich nachhaltiger sein, wenn auf grüne Energie gesetzt wird.

Welche Elektroheizungen es gibt und wodurch sich diese auszeichnen, lesen Sie im Folgenden.

Heizlüfter

Der Heizlüfter verfügt über ein spezielles Gebläse, das dafür sorgt, dass die erzeugte Wärme im ganzen Raum verteilt wird. Diese Art der Elektroheizung lohnt sich besonders für Räume, die innerhalb kürzester Zeit erwärmt werden sollen. Zudem ist die Heizung günstig in der Anschaffung und schnell betriebsbereit.

Elektrischer Heizlüfter

Der wohl größte Nachteil des Heizlüfters ist, dass er durch sein Gebläse einen relativ hohen Lärmpegel verursacht – diese Tatsache sollte beim Kauf einer Stromheizung nicht außer Acht gelassen werden. Auch die Staubaufwirbelungen durch das Gebläse sind zu bedenken.

Radiator

Der Ölradiator erinnert optisch an einen kompakten Heizkörper mit Rippen. An der Unterseite besitzt er praktische Rollen, mit denen er am gewünschten Ort positioniert und an eine Steckdose angeschlossen werden kann. Im Gegensatz zum Heizlüfter erzeugt der Ölradiator keinen Lärm. Nur ein gelegentliches Klicken ist zu hören, wenn sich das Heizaggregat ein- und ausschaltet.

Elektrisch heizen mit Radiator

Die größte Stärke dieses Heizungssystems ist wohl ihre langanhaltende Wärmeabgabe. Der Wärmeträger im Inneren des Radiators und die Rippen bzw. Metallflächen speichern die Wärme, die auch nach dem Ausschalten der Heizung weiter abgegeben wird. Auch die niedrigen Anschaffungskosten sind ein Pluspunkt.

Dem gegenüber stehen eine lange Aufwärmphase, eine begrenzte Reichweite und ein meist niedriger IP-Schutzwert.

Infrarotheizung

Für viele Menschen ist die Infrarotheizung die wohl ansprechendste Elektroheizung. Sie sorgt für  angenehme Strahlungswärme und ein gesundes Raumklima. Außerdem ist sie sehr platzsparend und in verschiedenen Designs erhältlich. Ob Infrarot-Wandheizung, Infrarot-Deckenheizung oder als Infrarot-Standheizung: Diese effiziente Elektroheizung passt sich perfekt an die übrige Einrichtung an.

Elektrisch heizen mit Infrarotheizung

Die Strahlung, die die Infrarotheizung abgibt, ähnelt der Sonnenwärme, denn beim Heizen mit Infrarot wird fast ausschließlich Strahlungswärme erzeugt. Hier wird also nicht primär die Luft erwärmt, sondern alle festen Gegenstände im Raum. Diese nehmen die Wärme auf, speichern sie und geben sie danach gleichmäßig an ihre Umgebung ab.

So entsteht ein angenehmes Raumklima, das sich besonders für Allergiker und Asthmatiker eignet – hier kommt es nämlich zu keinerlei Staubaufwirbelungen. Weitere Pluspunkte sind die einfache Installation und die Wartungsfreiheit.

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Nachteile hat die Infrarotheizung kaum. Lediglich die gegebenenfalls hohen Stromkosten sind zu bedenken, falls Sie einen teuren Stromtarif haben. Außerdem muss auf die richtige Platzierung der Heizpaneele geachtet werden, da sonst ein großer Wärmeverlust droht.

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Elektrischer Konvektor

Ein Konvektor erzeugt über ein Heizelement Wärme, die über die Öffnungen am Deckel der Heizung nach oben steigt. Die so erwärmte Luft steigt auf, kältere Luft sinkt ab. So entsteht die sogenannte Konvektion, die dieser Elektroheizung ihren Namen gibt. Die Heizung erwärmt den Raum gleichmäßig, außerdem ist sie leise im Betrieb.

Im Gegensatz zur Infrarotheizung erzeugt diese Heizungsart eine leichte Luftzirkulation, die sich für Asthmatiker und Allergiker negativ auswirken kann. Sie kann den Raum auch nur verhältnismäßig langsam erwärmen und nicht gezielt heizen. Das sollten Sie vor einem Kauf bedenken.

Elektrischer Konvektor

Nachtspeicherheizung

Die Nachtspeicherheizung ist die klassische Form der Stromheizung, die vor allem in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren beliebt war. Nachts wurde sie zu einem vergünstigten Stromtarif aufgeladen und tagsüber dann zum Heizen genutzt.

Heute erfreuen sich Nachtspeicherheizungen allerdings keiner großen Beliebtheit mehr. Sie sind im Vergleich zu moderneren Heizungsarten wenig energieeffizient und relativ teuer. Auch die unflexible Wärmeregulierung ist ein Problem.

Nachtspeicherheizung mit Strom

Sonderform: Wärmepumpe

Wärmepumpen zählen zwar zu den strombetriebenen Heizsystemen. Sie werden aber nicht ausschließlich mit Elektrizität betrieben, sondern zusätzlich mit Wärme aus der Umwelt. Nur rund ein Fünftel ist zugeführter Strom, weshalb Wärmepumpen ausgesprochen energieeffizient und günstig im Verbrauch sind. Neben der Infrarotheizung zählen sie heute zu den effizientesten und sparsamsten Elektroheizungen.

Dem gegenüber stehen jedoch eine aufwendige Installation, hohe Anschaffungskosten und eine Baubewilligung, die in den meisten Fällen benötigt wird.

Einsatzbereiche für effiziente Elektroheizungen

Elektrische Heizungen sind vielseitig einsetzbar. Sie werden insbesondere dort verwendet, wo zusätzliche Heizungswärme schnell, einfach und unkompliziert benötigt wird.

In gut gedämmten Neubauten sowie Niedrig- oder Passivenergiehäusern lohnt sich die elektrische Heizung als alleiniges Heizsystem. In allen anderen Fällen eignet sie sich perfekt als flexible Zusatzheizung – auch im Altbau.

Das Heizen mit Strom …

  • ist eine flexible Heizungslösung für gelegentlich genutzte Räume (z. B. Badezimmer, Keller oder Wintergarten).

  • eignet sich als ein zusätzliches Heizsystem für nachträglich ausgebaute Räume.

  • ist die optimale Heizmethode für ein erhöhtes Wärmebedürfnis in den Übergangsjahreszeiten.

Dabei kann man elektrische Heizungen in jedem Raum einsetzen – egal, ob Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Dachboden.

Bedenken Sie vor einem Kauf jedoch die Rahmenbedingungen Ihrer Wohnräume (z. B. hohe Decken oder schlechte Isolierung) und wählen Sie die dafür passende Elektroheizung aus. So stellen Sie sicher, dass das Heizen mit Strom auch den gewünschten Wärmebedarf deckt und nicht in unnötig hohen Betriebskosten endet.

Infrarotheizung neben Sofa

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Günstig heizen mit Strom: Ist das möglich?

Eine Elektroheizung braucht Strom – und dieser ist zugegeben nicht gerade das günstigste Heizmittel. Das lässt viele vor dem Heizen mit Strom zurückschrecken. Fakt ist allerdings, dass die Anschaffung einer Stromheizung im Vergleich zu Gasheizung & Co. so günstig ist, dass man sehr viele Jahre elektrisch heizen kann, um auf dieselben Gesamtkosten zu kommen.

Achtet man auf die richtige Art der Stromheizung, die optimale Platzierung und den sinnvollen Einsatz der Stromheizung, ist sie ein sehr effizientes und günstiges Heizsystem, das sich für jeden Einsatzbereich eignet.

Alternativen zum Heizen mit Strom

Wenn Sie Ihr Zuhause nicht mit Strom heizen, sondern ein anderes Heizsystem nutzen wollen, haben Sie folgende Optionen:

Bedenken Sie bei den jeweiligen Systemen deren Effizienz, die Kosten sowie die Umweltfreundlichkeit.

Fazit: Heizen mit Strom lohnt sich (meistens)

Das Heizen mit Strom muss heutzutage weder umweltschädlich noch teuer sein. Mittlerweile sind sehr effiziente Elektroheizungen am Markt zu finden, mit denen man sparsam und energieeffizient heizen kann. Wichtig ist allerdings, dass Sie nachhaltigen Strom – Ökostrom – beziehen, um sicherzustellen, dass der Betrieb auch umweltfreundlich ist. Wenn Sie wissen, woher Sie den Strom für Ihre Elektroheizung beziehen, können Sie sich guten Gewissens für das Heizen mit Strom entscheiden.

FAQ: Häufige Fragen zur Elektroheizung

Wann ist eine Elektroheizung sinnvoll?

Eine Elektroheizung ist sinnvoll, wenn sie mit Ökostrom oder Energie von der eigenen Photovoltaikanlage betrieben wird. Sie kann somit ein sehr energieeffizientes Heizsystem sein, das in gut gedämmten Gebäuden und gelegentlich genutzten Räumen für die ideale Raumtemperatur sorgt.

Wie viel kostet das Heizen mit Strom?

Die Betriebskosten der Elektroheizung können auf den ersten Blick hoch erscheinen: je nach Stromtarif ca. 20–40 c/kWh. Die exakten Kosten für das Heizen mit Strom hängen jedoch von diversen Faktoren ab, u. a. Raumgröße, Raumhöhe, Wärmebedarf und benötigte Wattleistung. Daher können die monatlichen Kosten durchaus unterschiedlich ausfallen.

Ist es günstiger, mit Strom oder Gas zu heizen?

In der Anschaffung sind Stromheizungen viel günstiger als Gasheizungen. Im laufenden Betrieb ist hingegen die Gasheizung preiswerter als die Elektroheizung. In Summe kommt es auf Ihren individuellen Heizbedarf und die baulichen Voraussetzungen Ihres Zuhauses an, welches Heizsystem günstiger ist.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Beim Heizen mit Infrarot wird nicht in erster Linie die Luft, sondern alle festen Gegenstände im Raum erwärmt. Diese nehmen die Wärme auf und geben sie langsam wieder ab. So entsteht eine gleichmäßige Wärme, die für ein angenehmes Raumklima ohne Staubaufwirbelung und schnellen Temperaturrückgang sorgt.

Wie viel Strom verbrauchen Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen sind effektive Heizsysteme, deren Energieverbrauch sehr gering ist. Es kommt nur zu einem Stromverbrauch, wenn tatsächlich Wärme mit Infrarotstrahlung produziert wird. Somit lässt sich der letztendliche Stromverbrauch gezielt an das individuelle Wärmebedürfnis anpassen. Eine Elektroheizung kann also sehr wirtschaftlich sein.